Eilvese (dgs). Einige im Dorf haben das E-Carsharing-Angebot direkt am neuen Feuerwehrgerätehaus schon ausprobiert, darunter auch Ortsbürgermeisterin Christina Schlicker. Das Besondere: Wenn der Kunde den Sonnenstromtarif wählt, fließt der Strom direkt von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Feuerwehr ins Auto. „Das ist zukunftsweisend“, ist die Ortsbürgermeisterin überzeugt und plant zusammen mit Ehemann Axel bereits, einen ihrer beiden Privat-Pkws abzuschaffen.
Christine Karasch, Umweltdezernentin der Region Hannover, überreichte Marcus Biermann von der NaturEnergie als Gründerin und Betreiberin des Projekts jetzt symbolisch einen hölzernen Leuchtturm, denn als „Leuchtturmprojekt“ fördert die Region das E-Carsharing auf dem Lande mit immerhin 10.000 Euro. „Das hat Vorbildcharakter“, lobt Karasch. Aber auch der Verein „Bürger für Eilvese“ will das Projekt für die nächsten zwei Jahre mit jeweils 2.500 Euro unterstützen. Die Vorsitzende Sabina Langer hofft daher auf viele Nutzer aus dem Dorf.
„Ohne die wohlwollende Anschubfinanzierung wäre das nicht umsetzbar gewesen“, erklärt Biermann. Die Möglichkeit, jederzeit individuell das Fahrzeug nutzen zu können, sei eine gute Ergänzung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und schaffe den Anreiz, auf das zweite Auto zu verzichten. Dabei wird die Nutzung des Elektrofahrzeugs digital über eine eigens dafür entwickelte App gesteuert. Interessierte Nutzer müssen sich bei der NaturEnergie mit ihrem Führerschein registrieren und einen Jahresbeitrag von 60 Euro zahlen. Die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs wird dann mit 3,90 Euro pro Stunde berechnet.
Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll das bisherige E-Auto durch einen Kleinbus mit neun Sitzen ersetzt werden, interessant für Vereine oder auch die Feuerwehr, das Fahrzeug für verschiedene Aktivitäten zu nutzen.
Viele Menschen seien inzwischen bereit, etwas für den Klimawandel zu tun, erklärt Neustadts stellvertretende Bürgermeisterin Ute Lamla bei der Vorstellung des Projekts, gerade auf dem Lande fehle es aber oft noch an Angeboten.
Quelle: Neustädter Zeitung